
Sir Martin Sorrell |
Er will es noch einmal wissen. Und er weiß, wie es geht
Sir Martin Sorrell ist eine Urgewalt. Er besitzt eine unglaubliche Menge an Energie. Sein Alter von 73 Jahren steht irgendwo auf dem Papier, mehr nicht. Er ist schnell – im Kopf und im Handeln. Keine andere Holding hatte jemals das Tempo, mit dem er WPP vorangetrieben und zur weltgrößten Werbeholding gemacht hat. Keine drei Monate vergingen jetzt, vom Rücktritt als CEO von WPP bis zum konkreten Neustart. Vor knapp zwei Wochen übernahm er die niederländische Digitalproduktion Media Monks, den Nukleus seiner neuen Holding S4 Capital. Für 300 Millionen Euro. Respekt.
In einem Interview mit der Wirtschaftswoche sagte er aber auch, dass er einer der wichtigsten Aktionäre von WPP bleibe. Selbst eine Rückkehr zu WPP schließe er nicht aus. Die ist ihm zuzutrauen. 32 Jahre stand er an der Spitze von WPP, einer Gruppe mit 400 Agenturmarken und 17 Milliarden Euro Umsatz. Jetzt hält er Ausschau nach weiteren Akquiseobjekten. Content habe er abgedeckt. Jetzt fehlen noch eine Datenfirma und der Baustein digitaler Mediaeinkauf. Auch in Deutschland schaut er sich um. Contentdata und Tech werden laut dem geadelten Manager die Kommunikation der Zukunft prägen – und sehr wahrscheinlich auch er selbst. Eine Milliarde Pfund will er hierfür organisieren. Das klingt verrückt. Aber wer Sorrell kennt, der weiß, er meint es ernst. Sehr ernst.